Freitag, 22. Juli 2011

 
 
Zeit für mich ist momentan das Wichtigste.
 
 
 
 
 
 
 
 
Es ist wahr, dass wir nicht schätzen, was wir haben, bis wir es verlieren. 
Aber es ist auch wahr, dass wir nicht wissen, was wir vermissen, bis es uns begegnet.
 
 
 
 

Herzlast.

Niemand. 
Niemand vermisst uns.

Ich.
Ich vermisse uns nicht.

Du.
Du vermisst uns nicht.
[- glaub ich.]


Geh heraus.
Heraus aus meinem Kopf.
Nimm dein Gewicht.
Dein Gewicht von meinem Herzen.
Lass frei.
Frei, was nicht dein.
Lass leben.
Leben, was nicht dein.

Niemand vermisst uns.
Niemand.
 
 
 

 

 

Erinnerung.

Mir hat einmal jemand Fachkundiges erklärt, dass unser ganzer Körper, dieses ganze System, das wir letztendlich darstellen, darauf ausgerichtet ist zu lernen. Zu lernen durch Belohnung & durch Bestrafung. Unser System ist dabei darauf ausgerichtet alle äußeren Auffälligkeiten mit einzuschließen. Die Narben an unseren Knien erinnern uns daran, wie oft wir als Kind hingefallen sind. Wir wurden wachsam. Die Narbe an meinem rechten Handgelenk erinnert mich an meinem Sturz beim Inlinerfahren. Ich habe gelernt, Schoner zu tragen. Meine Narbe auf meiner Brust hat mich gelehrt, nicht zu nah an Rauchern entlang zu laufen. Meine Narbe am linken Unterarm hütet mich davor, mich auf Parties durch Engpässe zu quetschen, die nicht für mich gemacht sind - jemand könnte nach hinten taumeln & meinen Arm einklemmen.
So wie unser Körper dies lehrt & uns daran mit seinen Narben erinnert, so macht es auch unsere Seele in womöglich viel stärkerer & unheilvollerer Weise: Meine Seele sagt mir, dass letzte Mal auch alles nach einem Jahr bergab ging: es geht bergab. Vielleicht genau darum, weil sich meine Seele daran erinnert. Ich finde es derweil unerträglich allein zu Hause zu sein. Ich stehe unter Strom & habe entsetzlich heftige Panik. Ich bin süchtig nach Sicherheit & der Entzug macht mich wahnsinnig. Ich verliere täglich mehrfach den Verstand & habe Schwierigkeiten irgendetwas in mir zu kontrollieren.
Ich werde wütend & weil ich gelernt habe, das nicht mehr an mir selbst auszulassen, lasse ich es an anderen aus & mache damit alles noch schlimmer.
Ich weiß das & habe noch mehr Angst.
Meine Sucht wird noch weniger befriedigt.
Ich werde wütend.
Ich wüte.
Ich bekomme Angst.
Ich stehe unter Entzug.
Ich tobe.
Ich gerate in Panik. 
.
.
.
 
Ich kann nicht mehr. Ich komm nicht mehr daraus. Ich komm nicht mehr aus diesem Kreis heraus. 
Das zu denken, macht mir Angst. Das zu schreiben, bringt mich zum Weinen.
Und immer wieder denke ich nur "Was soll ich tun? Was soll ich tun? Was ist los?" Und ich weiß nicht. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich weiß nicht, was los ist. Ich weiß es nicht. 
Ich kann nicht mehr. Es gäbe so viele Gründe zum glücklich sein. Und ich bin es nicht. Ich hasse es. Ich hasse MICH dafür.

Man sagt, jemand der sich selbst nicht liebt, der kann auch andere nicht lieben. 
Und nach diesem Gedanken. Nach diesem Gedanken kann ich weder atmen noch mein Herz schlagen hören.